Das vorliegende Buch dokumentiert den konkreten Vorschlag für einen Berufseid der Ingenieurinnen und Ingenieure.
Die rechtlichen, philosophischen und berufsständischen Belange werden dargestellt. Richtungsweisend ist der hippokratische Eid der Ärzte, wie er von alters her dem Schutz des
Menschenlebens dient. Grundlegend gewandelte Technikdimensionen verlangen von heutigen Ingenieurinnen und Ingenieuren ein neuartiges Verantwortungsbewusstsein für Mensch und
Umwelt.
Die Gesellschaft fordert von der Ingenieur-Profession das Bekenntnis zu ihrer Berufsethik ein. Das Buch bietet dazu Wegweisungen.
Warum ein Ingenieur-Eid?
Das Buch Der Ingenieur-Eid dokumentiert den konkreten Vorschlag für einen Ethikkodex der Ingenieurinnen und Ingenieure. Richtungweisendes Vorbild ist der hippokratische Eid der
Ärzte, dessen moralische und rechtliche Verbindlichkeit von alters her dem Schutz des Lebens dient. Der Vorschlag für einen Berufseid ist Ausdruck eines neuen, globalen
Verantwortungsbewusstseins im technischen Umgang mit der Natur. Er ist gleichermaßen offenes Bekenntnis wie autonome Selbstverpflichtung der Ingenieurinnen und Ingenieure zum
aktiven Schutz von Mensch und Umwelt.
Was sind die historischen Grundlagen dieses Eides?
Der Ingenieureid stellt ein Bekenntnis zur technischen Vernunft dar. Die historische Legitimation des Eides bildet einen Schwerpunkt des Buches, denn eine fundierte technologische
Verantwortungshaltung darf nicht ausschließlich auf die Sorge um unsere menschliche Zukunft bauen, sondern sie bedeutet vor allem auch sorgsame Auseinandersetzung mit Gewesenem.
Deshalb ist der naturphilosophische Rückblick unbedingt notwendig. Er erlaubt die Herleitung des Eides und seiner ethischen Grundsätze aus einer langen Tradition technischer
Vernunft.
Worauf verpflichten sich die Ingenieurinnen und Ingenieure?
Ingenieurverantwortung ist eine Angelegenheit, die sowohl die Köpfe als auch die Herzen fordert. Sie erschöpft sich nicht in beruflichem Wohlverhalten, sondern engagiert sich für
die Bewahrung des Eigenwertes und -rechtes von Mensch und Natur. In dieser Hinsicht geht der Ingenieureid über bereits bestehende Standeskodizes weit hinaus. Die Mitglieder der
Bundesingenieurkammer bekunden ein neues Bewusstsein für die Einheit von Mensch, Natur und Technik.
- Technikethik und Ingenieurethos (Werner Meihorst)
- Von der Technologie zur Technosophie (Ralf Liedtke)
- Der Sinn für das Sakrale (H.R.H. The Prince of Wales)
- Die Eidesformel (Ralf Liedtke)
- Rechtsgutachten (Ulrike Wendeling-Schröder / Heike Janssen)
- Musterberufsordnung der Bundesingenieurkammer
Die Autoren:
- Prof. Dr. Ulrike Wendeling-Schröder (Universität Hannover), Rechtswissenschaftlerin, Richterin am niedersächsischen Staatsgerichtshof
- Heike Janssen (Universität Tübingen), Rechtswissenschaftlerin, Promotionsstipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Zentrum für Ethik in den Wissenschaften
- Dr. phil. habil. Ralf Liedtke (Universität Bamberg), Privatdozent für Philosophie
- Dr.-Ing. Werner Meihorst (Hannover), Beratender Ingenieur für Bauwesen, öffentlich bestellter vereidigter Sachverständiger, Prüfingenieur für Baustatik, Ehrenpräsident der Bundesingenieurkammer sowie der Ingenieurkammer Niedersachsen.
- H. R. H. The Prince of Wales
- Dr.-Ing. Karl-Heinrich Schwinn (Berlin), Präsident der Bundesingenieurkammer