9 Dokumente der Alchemie von Villanovas Originalschriften, sorgfältig in moderne Typografie übertragen, in einem Band. Die Einführung des Alchemie-Praktikers Daniel Hornfisher: „Arnaldus von
Villanova oder: Die Weisheit der Phantome“ geht ausführlich geht auf das Leben und Wirken des katalanischen Arztes und Naturphilosophen ein. Unsere Ausgabe von Villanovas Chymischen Schriften
enthält die wichtigsten seiner rein alchemistischen Aufzeichnungen, sie zählen zum klassischen Kanon der abendländischen hermetischen Tradition.
- Vorwort: „Arnaldus von Villanova oder Die Weisheit der Phantome“ (Daniel Hornfisher)
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Novum Lumen oder das Neue Licht (Arnaldus von Villanova)
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Flos Florum, das allervollkommenste Magisterium (Arnaldus von Villanova)
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Spiegel der Alchimie und Gedichte Arnaldi de Villa Nova (Arnaldus von Villanova)
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Epistel, an den neapolitanischen König geschrieben (Arnaldus von Villanova)
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Practica der Prophetin Mariæ in der Kunst der Alchimie (Arnaldus von Villanova)
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Buch Calids von den Geheimnissen der Alchimie (Arnaldus von Villanova)
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Buch des scharfsinnigen Kallid Rachaidibi (Arnaldus von Villanova)
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Tractätlein Aristotelis. Practic des philosophischen Steines (Arnaldus von Villanova)
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Ludus puerorum. Kinder-Spiel und der Weiber-Arbeit (Arnaldus von Villanova)
Unser Buch zeigt die Bedeutung der schillernden Persönlichkeit Arnaldus von Villanova stets im Dunstkreis der Mächtigen jener Zeit. Päpste wie Könige haben Villanovas Gegenwart und Weisheit
geschätzt und nicht wenige Alchemisten der späteren Jahrhunderte sich seines großen Namens bedient, um ihre eigenen schriftlichen Geheimnisse damit zu krönen bzw. dahinter zu verbergen. Das
Vorwort schenkt dem Leser zudem so seltene Kurztexte wie einen Wunderdrogentrakat über die Wirkungen der Eiche und ihrer Mistel zu Zwecken der Verjüngung oder jenen zur Herstellung des Goldweines
als Beleg einer (pseudo)arnaldischen Verfasserschaft.
Arnaldus von Villanova (geboren zwischen 1235 und 1240) war ein visionärer Geist und hinterließ zahlreiche Erfindungen. Teils haben sie sogar in die moderne Medizin, Chemie oder
psychosomatische Therapie Eingang gefunden. Er entdeckte beispielsweise die Giftigkeit von Kohlenmonoxid und verdorbenem Fleisch, er entwickelte die Gewinnung von Wirkstoffen aus Pflanzen
(Mazeration) und erfand die Haltbarmachung von Wein durch Stoppung des Gärprozesses. Er war der Erste, der Lackmus als Indikator für Säuren und Basen einsetzte. Und sogar der heutigen
Traumforschung gilt er als Wegbereiter, denn er erkannte den diagnostischen Nutzen mancher Träume. Zahlreiche medizinische Handbücher entstammen seiner ärztlichen Erfahrung.
Arnaldus von Villanova war gewiss kein einfacher Zeitgenosse und stets bemüht, im Einklang mit seinen Überzeugungen zu handeln. Beispielsweise verteidigte er trotz großer Treue zum kirchlichen
System die laienklösterlichen Gemeinschaften der Beginen und Begarden und stellte das Armutsideal der Bettelorden oder Spiritualen einem verderbten Christentum gegenüber. Er drängte seine
Zeitgenossen, sich für die heraufdämmernde Endzeit und die Ankunft des Antichristen zu wappnen, die er für das Jahr 1378 befürchtete. Seine hartnäckige Vorgehensweise brachte ihm dann zeitweilig
auch Häresieverdacht und Gefängnis ein. Doch auch gegen derartige Vorverurteilungen und Missverständnisse kämpfte er mutig an und so konnten viele seiner visionären Ideen die Jahrhunderte
überdauern.
Am 6. September 1311 befand sich Arnaldus auf einer seiner zahlreichen Reisen, diesmal zur Behandlung eines Königs, als sein Schiff vor Genua in Seenot geriet und ihn in den Tod riss. Hier endete
das Leben des großen historischen Arnaldus Villanovanus und bald erblühte die Legendenbildung um diese ungewöhnliche Persönlichkeit: vom berühmten Arzt bis zum Wunderheiler ist da die Rede, vom
Friedenshelfer oder Ränkeschmied und königlichen wie päpstlichen Einflüsterer oder auch vom Visionär bis zum Ketzer gehen die Vermutungen. Wieder gibt es einen AAGW-Band, um solche Fragen zu
erhellen.
Inhaltsverzeichnis (siehe auch Blick ins Buch):
- Vorwort: „Arnaldus von Villanova oder Die Weisheit der Phantome“ (Daniel Hornfisher)
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Chymische Schriften (Arnaldus von Villanova)
- Rosarius Philosophorum – Erstes Buch – Vorrede
- I Welcher Gestalt die Metalle generieret werden
- II Das Argentum vivum eine Medizin und Arznei aller Metalle sei
- III Der äußerliche Schwefel eine Ursache der Unvollkommenheit sei
- IV Das Argentum vivum der Metallen Vollkommenheit Ursache sei
- V Dass das Argentum vivum seinen Schwefel in sich begreife
- VI Dass nur ein einiger Stein der Philosophen sei
- VII Woraus der natürliche Stein extrahieret und gezogen werde
VIII Unmöglich, den Stein allein aus Metallen-Substanz zu bereiten
IX Was das erste natürliche Werk sei
X Was der Stein sei und wessen er benötigt
- Rosarius Philosophorum – Zweites Buch
- I Von der vollkommenen Erforschung des Steins
- II Von dem ersten Regiment des Steins
- III Welcher maßen der Mercurius gereiniget werde
- IV Von der Einrichtung des Steins
- V Von der Wiederholung des ersten Regiments
- VI Von dem andern Regiment, welches die Abwaschung ist
- VII Von der Scheidung des Steins in die vier Elemente
- VIII Von der Abwaschung des Wassers
- IX Von der Abwaschung der Luft
- X Welcher Gestalt aus jeglichem Dinge ein Öl gezogen werde
- XI Was für ein Unterscheid zwischen dem Wasser und dem Öl sei
- XII Von der Abwaschung des Feuers und der Erden
- XIII Von der Ursache der Abwaschung nach dem Platone
- XIV Von dem dritten Regiment, welches das Reduzieren ist
- XV Von der Art und Weise das Wasser auf die Erde zu reduzieren
- XVI Von der Art und Weise die Erde zu sublimieren
- XVII Welcher maßen der weiße Schwefel rot wird
- XVIII Wiederholung des 3. Regiments, Sublimierung der Erde
- XIX Von dem vierten Regiment, welches das Figieren ist
- XX Das Gewicht des Ferments und des Schwefels
- XXI Was der Magisterien Nutzbarkeiten sind
- XXII Welcher maßen wir die Quantität in Acht nehmen sollen
- XXIII Welcher maßen die Elemente zu verbessern seien
- XXIV Von den Gewichten, in der Fixion in Acht zu nehmen
- XXV Von der Fixation des Elixiers und der Reduktion des Wassers
- XXVI Von der Reduktion der Luft über das Elixier zum Weißen
- XXVII Von der Inceration zum Eingang des weißen Elixiers
- XXVIII Von der Composition des roten Elixiers
- XXIX Von der Multiplikation oder Vermehrung der Medizin
- XXX Wie wir die Solution, Sublimation und Coagulation verstehen
- XXXI Wie man Projection tun soll
- XXXII Von der Wiederholung des ganzen Magisterii
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Novum Lumen oder das Neue Licht – Vorrede
- I Procemium Operis
- II Des Steins Reinigung, ehe er in die Decoction eingesetzt wird
- III Von der Kochung des ersten Grads, bis zu der Weiße
- IV Von dem Grad des Feuers, wann sich die Schwärze eräuget
- V Von der Kochung des andern Grads, bis zu der Röte
- VI Von der Kochung des dritten Grads, bis auf die Calcination
- VII Von der Calcination, der letzte Grad der Figierung
- VIII Von der Asche, welche durch die Calcination güssig gemacht
- IX Beschluss dieser ganzen Epistel
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Flos Florum, das allervollkommenste Magisterium und die herzliche Freude Magistri Arnaldi de Villa Nova, an den Großmächtigen König Arragoniæ geschrieben
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Spiegel der Alchimie
- Leben des Arnaldi de Villa Nova
- Spiegel der Alchemie des Arnaldi de Villa Nova
- Die erste Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die andere Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die dritte Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die vierte Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die fünfte Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die sechste Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die siebente Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Die achte Disposition oder Anschickung des Spiegels
- Wiederholung des ganzen Werks
- Gedichte des Arnaldi de Villa Nova
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Eine Epistel Arnaldi de Villa Nova wegen der Alchimie an den Neapolitanischen König geschrieben
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Der Prophetin Mariæ, Moysis Schwester, Practica in die Kunst der Alchimie
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Ein Buch von der Alchimie Geheimnisse durch Calid, den Sohn Jazichi, zusammengetragen
- Vorrede von der Difficultät und Schwere der Kunst
- I Von den vier Magisteriis der Kunst
- II Von den Dingen und Instrumenten zu diesem Werk
- III Von den Naturen der Dinge zu diesem Magisterio
- IV Von der Decoction oder Kochung und ihrer Wirkung
- V Von der Subtilmachung
- VI Von der Fixation des Geistes
- VII Von der Kochung, Zerreibung und Abwaschung des Steins
- VIII Von der Größe des Feuers
- IX Von der Scheidung der Elemente des Steins
- X Von der Natur des Steins und von seinem Ursprung
- XI Von der Vermischung der geschiedenen Elemente
- XII Von der Solution des zusammengesetzten Steins
- XIII Von der Coagulation des aufgelösten Steins
- XIVDass nur ein einiger Stein sei und von seiner Natur
- XV Welcher maßen der Stein zum weißen bereitet werden soll
- XVI Verwandlung des jetzt gemeldten Steins in einen roten
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Ein Buch des scharfsinnigen Philosophi Kallid Rachaidibi, von den dreien Worten
- I Von der Qualität des Philosophischen Steins
- II Von der Eigenschaft desselbigen Steins
- III Von der verborgenen Wärme und Trockenheit
- IV Von der Verwandlung des Geistes in einen Körper und des Körpers in einen Geist
- VVon den Planeten, und den Werken ihrer Bildnisse
- VI Welchermaßen man auf die Planeten in der Alchimie merken soll
- VII Auslegung der drei Wörter
- VIIIVon den Graden des Feuers
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Ein Tractätlein Aristotelis von der Practica des Philosophischen Steins
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Ludus puerorum. Ein Traktat, so der Weiber-Arbeit und der Kinder-Spiel genennet wird
- Wie sich unser Stein angreifen und fühlen lasse …
- Wie unser Stein durch seine Umstände erkannt werden kann …
- Vom Philosophischen Gefäß, in welches unser Stein gesetzt wird …
- Zu erkennen, welche Dinge in unser Magisterium eingehen …
- Von der Zerteilung des Steins in die vier Elemente …
- Desgleichen saget Arnaldus von den Wirkungen der vier Elemente
- Wie man die Scheidung der Elemente in unserm Stein verstehen soll
- Wahrhaftige Philosophische Putrefaction oder Fäulung des Steins
- Welcher Gestalt unser Wasser von der Natur geschwärzet werde …
- Von dem Werk der Dealbation oder Weißmachung …
- Welcher Gestalt unser Stein rot gemacht werde solle …
- Der Elemente natürliche und wiederkehrliche Nachbarschaft
- Das Chymische Werk nach Meinung aller Philosophen
- Art und Weise Projection zu tun, oder die Medizin aufzuwerfen
- Wie man den roten Stein projicieren oder aufwerfen solle
- Von unsers Steins vielfältiger Art und seiner unaussprechlichen
- arzneiischen Tugend, Wirkung und Multiplication oder Vermehrung
- Welcher Gestalt die Medizin unsers Steins alle Krankheit- und
- Schwachheiten heilet und vertreibet, und wie sie zu gebrauchen sei
Inhaltsbeschreibung:
Der Rosarius Philosophorum, ein sehr früher Text in zwei Büchern, legt Wert auf die genaue Regierung des Feuers und nennt erstmals die Stufenfolge des Großen Werkes.
Novum Lumen oder das Neue Licht lehrt des Steins gradweise Kochung von der Weiße über die Schwärze hin zur Röte. Flos Florum nennt
sich das allervollkommenste Magisterium zur Bereitung der vier Elemente, bis der Geist, die Asche Hermetis, erscheint. Der Spiegel der Alchimie erzählt Arnalds Leben und
gibt dann ein langes Lehrgespräch zwischen Meister und Schüler wieder. Der Text schließt mit Gedichten des Arnaldi de Villa Nova. Es folgt eine Epistel,
wegen der Alchemie, als Antwort an den neapolitanischen König geschrieben. Der Text Practica der Prophetin Mariæ in der Kunst der Alchimie berichtet vom
Besuch des vortrefflichen Philosophen Aros bei der Prophetin. Das Buch Calids von den Geheimnissen der Alchimie verrät etwas über Herkunft und Weg seines Gedankengutes:
übersetzt aus dem Hebräischen ins Arabische, von dort ins Lateinische und Deutsche. Der Kurztraktat Buch des scharfsinnigen Kallid Rachaidibi,
von den dreien Worten, erläutert die Bedeutung der Planeten für das Große Werk. Das Tractätlein Aristotelis von der Practic des philosophischen Steines betont die
Erhaltung beständigen Friedens zwischen den Elementen, damit das Ferment eingebracht werden kann. Schließlich werden im Ludus puerorum. Das Kinder-Spiel und der
Weiber-Arbeit große Vertreter der Kunst um ihre Meinung gebeten: Fledius, Liliator, Plodium, Anaxagoras, Morienes, Hali, Jacobus, Johannes Austri, Rasis, Albertus Magnus, Plato, Menander und …
Arnoldus.