Julius Evola

UR III

Theorie und Praxis der Initiation

 

Erstübersetzung aus dem Italienischen von Felix Herkert und Hans Thomas Hakl

Vorwort von Felix Herkert

480 Seiten

mit Abbildungen

Paperback

€ 49,80

ISBN 978-3-937592-58-9

 




Der Inhalt:


Blicke ins Buch:

 

Der lang erwartete dritte Band der Reihe „UR“ ist die Fortsetzung und Vollendung der in den beiden vorhergehenden Teilen begonnenen Darstellung traditionaler, esoterischer und magischer Lehren. Dieses Werk ist eine außergewöhnlich fundierte Zusammenfassung magischer und initiatischer Disziplinen. Basierend auf seriösen und umfassend dokumentierten Quellen verbindet es Theorie und Praxis spiritueller Transformation mit lebendiger Erfahrung und tiefgreifender Symboldeutung.

 

 

Wir leben in einer Welt der Wissenschaft und der Technik. Aber: Diese Welt kennt kein höheres Licht! Ihr Gesetz ist eine Bewegung ohne Zentrum, ihre Grenze ist die Materie und der Ruf der Materie. Diesen Zustand zu verstehen, ist der erste Schritt. Aber seine Entwicklung zu unterbrechen, wäre die Voraussetzung für eine zukünftige Heilung.

(J. Evola, UR III)

 

 

 

Im Mittelpunkt steht die praktische Umsetzung spiritueller Verwirklichung, die in lehrhafte Rahmenbedingungen eingebettet ist und durch kommentierte Übersetzungen seltener Originaltexte ergänzt wird. Dazu gehören hermetische Schriften wie die Auszüge aus Dorns „Schlüssel der chymischen Philosophie“, Pico della Mirandolas „Über die Würde des Menschen“ sowie tantrische, buddhistische, mexikanische und arabische Weisheitstexte. Auch zentrale Aussagen von Werken gleichgesinnter Autoren wie Meyrink, Kremmerz oder Aleister Crowley werden reflektiert.

 

 

Auch bei oberflächlicher Lektüre wird man ohne Weiteres bemerken,
dass dieser Band – wie schon seine Vorgängerbände – sowohl
in inhaltlicher als auch in literarischer Hinsicht eine recht große
Bandbreite von Texten umfasst: Neben Erfahrungsberichten
aus dem Spektrum der operativen Magie finden sich phänomenologisch
angelegte Analysen verschiedener Bewusstseinszustände, die Präsentation esoterischer Quellentexte, Beiträge zur Symbolkunde,
theoretische Abhandlungen zu traditionalen Themen, Beurteilungen
moderner Ideologien bzw. Tendenzen aus traditionaler
Sicht und noch manch anderes. Mehrere Beiträge greifen sehr explizit
jüngere Entwicklungen in Biologie, Anthropologie, Ethnologie,
Psychologie, Religionswissenschaft etc. auf, um sie in einen traditionalen
Gesamtrahmen zu integrieren. In diesem Rahmen fällt
die Interpretation bestimmter „Fakten“ freilich oft anders aus als
in den Schulwissenschaften, ja, es findet eine Art Perspektivenumkehr
statt, die – etwa hinsichtlich der Evolutionstheorie – zu überraschenden
Einsichten führen kann.

(Aus dem Vorwort von Felix Herkert)

 

Die Autoren:

  • Julius Evola (1898–1974) wird als Kulturphilosoph, Künstler, politischer Autor, Esoteriker und Religionsphilosoph erforscht. Vor allem im italischen Forschungsumfeld sind die jährlich neu erscheinenden akademischen Arbeiten zu Julius Evola kaum überschaubar. Dichtwerke und theoretische Schriften machen ihn zum Mitbegründer des italienischen Dadaismus. Nach Beendigung seiner provokanten künstlerischen Tätigkeit Aufbau eines eigenen philosophischen Systems, das er nach Novalis "Magischen Idealismus" nennt. Intensives Studium westlicher (Magie, Alchemie) und östlicher (Taoismus, Tantrismus) esoterischer Systeme. Von der Idee der "Integralen Tradition" beeinflusst. Versuchte, in den geistig-politischen Kampf des Faschismus einzugreifen und ihn in einem sakral-imperealen Sinn zu beeinflussen. Kennzeichnend für sein gesamtes Schaffen ist sein Drang nach Überhöhung der bloß menschlichen Existenzweise und seine radikale Ausrichtung nach transzendenten Prinzipien, die er auch "immanent" wahrnimmt.
  • Die Gruppe von UR bestand von 1927–1929 und wurde im Wesentlichen vom italienischen Mathematiker, Neu-Pythagoreer und Hochgradfreimaurer Arturo Reghini sowie von Julius Evola begründet. Evola hatte damals bereits seine dadaistische und philosophische Periode beendet und sich intensiv mit fernöstlicher Spiritualität beschäftigt. Auf Grund ihres umfangreichen Lehrmaterials und wegen der hoch qualifizierten Mitglieder (darunter Altphilologen, der Begründer der Freudschen Psychoanalyse in Italien, Literaten, erfahrene Mitglieder anderer magischer Gruppierungen sowie die Spitze der Anthroposophie in Italien) muss die Gruppe von UR zu den interessantesten magischen Bünden des 20. Jahrhunderts gerechnet werden.

 

Die Übersetzer:

  • Felix Herkert, geboren 1989; studierte Philosophie, Geschichte, Indologie und Islamwissenschaften in Deutschland, Italien und Indien. Promotion in Philosophie in Freiburg i. Br. Neben antiker Philosophie, insbesondere der platonischen Tradition, liegen seine Interessensschwerpunkte auf den östlichen Überlieferungen (vor allem Indien und Iran) sowie auf der von René Guénon ausgehenden Traditionalen Schule. Buchveröffentlichungen: Körperlichkeit im theurgischen Neuplatonismus. Immanente Pforten zur Transzendenz, Berlin/Boston 2023; The Traditionalist Paradigm of Art: Alice Boner and Stella Kramrisch, Zürich/Varanasi/Bangalore 2022; (als Übersetzer): Tradition, Metaphysik, Initiation: Ausgewählte Texte zu René Guénon, Würzburg 2022; Die integrale Tradition: Rezeptionsgeschichte der traditionalen Schule im deutschen Sprachraum, Würzburg 2025.
  • Hans Thomas Hakl, österreichischer Autor, Übersetzer, Sammler, Herausgeber, Redakteur. Unter dem Pseudonym H. T. Hansen ist er als Übersetzer und Fachmann für das esoterische Werk des Kulturphilosophen Julius Evola im deutschen Sprachraum bekannt geworden. Sein Buch Der verborgene Geist von Eranos gilt als Standardwerk zu den seit 1933 stattfindenden Eranos-Tagungen. Hakl ist Gründer der Octagon-Bibliothek, die eine der größten europäischen Privatbibliotheken für Religionswissenschaften und Esoterik ist. Die Octagon Reihe umfasst vier Bände in vier Sprachen mit Aufsätzen von insgesamt 84 zeitgenössischen akademischen Esoterikforschern.

 

Der Inhalt:

Vorwort zu UR III

Kapitel I / Theorie und Praxis der Initiation

  • Einführung
  • Wege des abendländischen Geistes
  • Die Wolke und der Stein
  • Moderne Initiation und östliche Initiation
  • Die Schattenzone
  • Lyrik und initiatische Verwirklichung

Kapitel II

  • Aristokratie und initiatisches Ideal
  • Gesang des Feuers
  • Ein „arithmetisches Orakel“ und die Hintergründe des Bewusstseins
  • Erfahrungen: Die Lichtkrone
  • Dorn – Clavis philosophiae chemisticae
  • Verschiedene Randbemerkungen (Schwierigkeiten, manches zu glauben; Menschen und Götter)

Kapitel III

  • Die Legende vom Gral und das „Geheimnis“ des Reiches
  • Der Augenblick und die Ewigkeit
  • Die Botschaften
  • Della Mirandola – „Über die Würde des Menschen“
  • Verschiedene Randbemerkungen

Kapitel IV

  • Die Zyklen des Bewusstseins
  • Erfahrungen
  • Was ist die „metaphysische Wirklichkeit“
  • „Das Gesetz der Weisheiten“ (Erkenntnis der Buße, Erkenntnis der Rache, Erkenntnis der Liebe)
  • Verschiedene Randbemerkungen

Kapitel V

  • Plotin – Maximen heidnischer Weisheit
  • Menschliche Rhythmen und kosmische Rhythmen
  • Über die Grenzen der initiatischen „Regularität“

Kapitel VI

  • Narayana Swami Aiyar – Transmutation des Menschen und der Metalle
  • Über die Symbolik des Jahres
  • Die Magie des Sieges
  • Der „Ursprung der Arten“ gemäß der Esoterik

Kapitel VII

  • Varia: Nochmals über das Überleben. Über Pakte und Furcht
  • Über das „Heilige“ in der römischen Tradition
  • Befreiung der Vermögen

Kapitel VIII

  • Hinführung zur Magie nach Giuliano Kremmerz
  • Erste Besteigung
  • Erkenntnis des Opfers
  • Verschiedene Glossen (Über das Opfer)

Kapitel IX

  • Der Lärm
  • Masson-Oursel – Zur Rolle der Magie im Denken der Hindus
  • Esoterik und christliche Mystik
  • Aus dem „Gesang der Zeit und des Samens“
  • Parapsychologie und magische Phänomene
  • Die „Gefiederte Schlange“

Kapitel X

  • Anmerkungen zum Wirken in den Leidenschaften
  • Erwachen
  • Die „Primitiven“ und die magische Wissenschaft
  • Über zwei hyperboreische Symbole
  • Erfahrungen bei den Arabern
  • Verschiedene Glossen

Kapitel XI

  • Anmerkungen zur „Loslösung“
  • Der Asket, das Feuer, der Fels, der Raum (Milindapañha)
  • Geistige Autorität und weltliche Macht
  • Über Drogen
  • Verschiedene Glossen (Sehen, ohne sehen zu wollen, Wege zur Leere)

Kapitel XII

  • Die „Große Fährte“: Auf der Bühne und hinter den Kulissen
  • Die Esoterik, das Unbewusste, die Psychoanalyse
  • Die zwei Masken
  • Magische Perspektiven nach Aleister Crowley
  • Abschließende Bemerkung