Henri Birven:

Unerklärte Antike Mysterien    & Eine Tibetanische Erlösungslehre

176 Seiten mit zahlreichen (farbigen) Abb. / Pb / € 29,80 / Erstveröffentlichung aus dem Nachlass Birvens / 978-3-937592-49-7




Das Rückcover …


Blick ins Buch …

Titelblatt
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Vorwort
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Seite 19
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Seite 49
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Seite 54
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Seite 87
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Henri Birven gräbt tief. Das bewies er schon mit seinem Meyrink-Buch. Offensichtliche und oberflächliche Beschreibungen sind nicht seine Sache. Vielmehr taucht der Kenner der Magiosophie und Mysterientraditionen aus Ost und West seine Leser ohne Umschweife tief in medias res.

 

Bislang unerklärte Mysterien sind ganz sein Element. Ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Asche Pompejis ausgegrabenes, beinahe vollständiges Mysteriendrama zeigt auf leuchtendem Zinnoberrot die Initiation eines kindlichen Weihlings. Auf seiner schrittweisen Wanderung durch die Einweihung soll sich so symbolisch die Wandlung von einem bloß mitlaufenden Neophyten in einen Bacchus vollziehen.

 

Die Argonautenfahrt nach dem Goldenen Vlies ist ein uralter und häufig beschriebener Mythos. Birven gelingt es dennoch, auf ein unbekanntes alchemistisches Gemälde Bezug zu nehmen, das im Original verschollen ist. Er stößt auf eine skizzierte Handzeichnung dieses Werkes und legt los. Unzählige Details werden geborgen und ergeben eine Kettenreaktion an Aha-Erlebnissen. Auf dem Schiff Argo tummeln sich sämtliche Heroen der Antike. Sie sind die magischen Helden der Überwindung. Nicht mehr und nicht weniger gilt es für sie zu überwinden als sich selbst. Ihre metaphysische Haltung ist der Wille zur Vollendung der Persönlichkeit. Der Wille steht dem intelligenten Menschen als Tatkraft und magisch-kräftiges Denkvermögen zur Verfügung, wie Novalis es ausdrückt.

 

Dabei strebt der magische Held einem Idealtypus zu. Er bekommt einen Schlüssel an die Hand, der die Verriegelung des Menschheitsproblems mit einem Griff aufhebt. Das rückt eine neue Welt in unser Bewusstsein, die magische Welt der Heroen. In dieser Welt leben die großen Religionsstifter und die Erlöser, die Mystiker und Magier aber auch die großen Dichter und Künstler aller Zeiten.

 

Der Angst, alles Irdischen zu entkommen, dafür entwickelten Kulturen, Religionen und Mysterien ihre jeweils eigene transzendental-tiefenpsychologische Lösung.

Die Antike stellte das „Erkenne dich selbst!“ ins Zentrum, die Selbsterkenntnis als den Weg nach innen und von innen und der Helden-Mythos setzte ihn in die Tat um.

 

Auch einen zeitgenössischen Argonauten lässt Birven zu Wort kommen. Aleister Crowley schildert seine eigene Fahrt nach dem Goldenen Vlies, die unter der Maxime verlief: „Niemand wird zum Eingeweihten, außer durch sich selbst!“

 

Birven Reise lässt uns die antike Mythologie, die Mysteriosophie und ihre Symbolik besser verstehen. Mit dem Sprung nach Tibet bieten wir unseren Lesern eine ganz besonders kontrastreiche Gegenüberstellung. Weit außerhalb antiker Grenzen trifft man auf dieses als sehr schmerzvoll geschilderte Erlösungsmysterium des tibetischen Heiligen. Ein Fundus an religionsgeschichtlichem, traumhaft-mythischem und psychologischem Material, das Birven aus seinem rohen, fast chaotischen Urzustand der Übersetzung zu deuten beginnt. Der Erlösungsweg des Naropa ist von unschätzbarem Wert für das Verständnis des Menschen und dessen, „was in ihm ist“.

 

Die westlichen Mysterien ergänzt nun dieser östliche Erlösungsweg eines Einzelnen, mit seiner Aufgabe ganz im Dienste der Gemeinschaft. Sämtliche erklärten Abbildungen liegen den Lesern je nach Original farbig oder schwarz/weiß vor.

 

„Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendende Wesen.“ (Hegel)

 

„Das Ich schweift solange ängstlich in dem ungeheuren Weltrade umher, als es in dem Herrn, der das Rad dreht, einen anderen wähnt, als sich selbst. Aber mit dem Augenblick, wo es als den Herrn des Rades sich selber weiß, da hat es den Frieden der Unsterblichkeit erobert.“ (Svetasvatara Upanishad)

 

 

Der Autor:

Dr. Henri Clemens Birven (1883–1969) war ein deutscher Schriftsteller, Esoteriker und im Gefolge von Novalis Vorkämpfer für den "Magischen Idealismus". Seine technische Laufbahn umfasste die Ingenieursprüfung bis hin zu einer Dozentur an der Gewerbe-Akademie. Er verfasste mehrere technische Lehrbücher. Sein Buch "Grundzüge der mechanischen Wärmelehre" wurde sogar von Albert Einstein positiv rezensiert. Der Interessenschwerpunkt verlagerte sich zunehmend zu den Geisteswissenschaften. Birven studierte Philologie und Philosophie und promovierte mit "Immanuel Kants Transzendentale Deduktion". Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg begann eine reiche schriftstellerische Tätigkeit, die ihn über Deutschland hinaus bekannt machte. Mit okkulten Größen wie Gustav Meyrink, Eugen Grosche, Joanny Bricaud, Oswald Wirth, Aleister Crowley und Julius Evola war er persönlich bekannt und schrieb rund ein Dutzend Bücher und zahllose Artikel in den wichtigsten deutschen esoterischen Zeitschriften seiner Zeit. Horst E. Miers bezeichnete Birven als den besten Kenner von Crowleys Schriften. Zwischen 1927 und 1932 war er Herausgeber der Zeitschrift "Hain der Isis". Die große Bibliothek, die er zusammengetragen hatte, war von den Nationalsozialisten geplündert und nach dem Krieg an verschiedene Staatsbibliotheken verteilt worden.

 

 

Der Inhalt:

  • Vorwort zur Magiosophie, 1951
  • Vorwort zur Mysterieneinweihung, 1960

Die Dionysos-Mysterien in der Villa Item zu Pompeji

  • Rekapitulation
  • Abschluss

Die Argonautenfahrt nach dem Goldenen Vlies

  • Exoterische Einkleidung
  • Deutung des alchemistischen Gemäldes aus der Kirche
  • Saint-Maurice de Reims anhand einer Skizze

Ein zeitgenössischer Argonaute

  • Die mythologische Symbolik der Argonautenfahrt realisiert von Aleister Crowley

Eine tibetanische Erlösungslehre

  • Die magische Vollendung des Naropa
  • Beginn der Prüfungen
  • Zur Deutung und Würdigung
  • Die historische Gestalt des Naropa
  • Nachtrag
  • Quellen